By Published On: März 17th, 2020Categories: Indien

“Off the beaten Track” Flusskreuzfahrt entlang des Brahmaputra

Assam ist der meist vergessene Teil Indiens, weit oben im Norden, ein kleines Anhängsel. Bekannt ist der Bundesstaat für seine reiche, grüne Artenvielfalt und natürlich für seinen schmackhaften Tee. Was Assam jedoch sonst noch auszeichnet, ist sein Fluss. Der Brahmaputra prägt das gesamte Landschaftsbild und das Dasein der Einwohner hier. Alles Leben ist von diesem einen Fluss abhängig.

Ich habe mich im März auf den Weg nach Assam begeben, zu einer Schiffsreise auf diesem wilden ungezähmten Fluss. Doch bevor es nach Assam ging, habe ich noch die beiden Großstädte Neu Delhi und Kalkutta besucht.

Dehli und Kolkatta

Neu Delhi ist die jetzige Hauptstadt und der grüne Teil der Stadt. Hier gibt es erstaunlich viele Bäume und Parkanlagen. Vor allem Regierungsgebäude und Botschaften aller Länder sind hier zu finden. Doch auch einige beeindruckende, architektonische und geschichtliche Bauten zieren die Stadt. Dazu gehören der Qutub Minar, der Lotus Tempel, das India Gate, Gandhis Memorial und das Rashtrapati Bhavan. Er ist der Amtssitz und gleichzeitig die Residenz des indischen Staatspräsidenten.

Am Folgetag ging meine Reise weiter nach Westbengalen, genauer nach Kalkutta. Kalkutta oder auch Kolkata war die ehemalige Hauptstadt Indiens. Sie ist reich an Kolonialgeschichte, wovon Bauten wie das Victoria Memorial und die St. Paul’s Church zeugen. Besonderheiten sind zudem die wohl geschäftigste Brücke der Welt, die Howrah Bridge. Ebenso die prunkvollen Jain Tempel und das Mutter Theresa Haus.

Wer vor allem die Kultur der Stadt kennenlernen möchte, der sollte sich auf gar keinen Fall den Blumenmarkt am frühen Morgen entgehen lassen. Das Töpferdorf sowie der größte Buchmarkt in ganz Indien sind weitere Höhepunkte. Probieren Sie auch unbedingt einen Kaffee im Coffee Hous und dazu die traditionellen Onion Pakoras! Es lohnt sich.

Delhi und Kalkutta sind geschäftige Städte, davon zeugt auch der Straßenverkehr. Es ist mir ein absolutes Rätsel, wie sich alle Beteiligten auf der Straße einig sind. Es herrscht ständiges Gedränge und für mich völliges Chaos. Der Straßenverkehr ist somit selber ein einziges Abenteuer.

Angekommen in Assam

Dann endlich führte mich meine Reise nach Assam.  In Guwahati besuchte ich noch den Kamakya Tempel, bevor es auf das Schiff ging. Er ist dem Weiblichen gewidmet und eine Pilger- und Ausflugsstätte für Paare und Familien, mit dem Wunsch nach Kindern.

Die Schiffsreise ist eine wahre Fundgrube an einzigartiger Natur, Kultur und Geschichte des Landes Indien und vor allem von Assam selbst. Es ist der Teil Indiens, der noch weitgehend vom Tourismus unberührt ist. Entlang des Flusses findet man viel dörfliches Leben und Bewohner, die sich an den eigensinnigen und unzähmbaren Fluss angepasst haben. Denn Jahr für Jahr überflutet er in der Monsunzeit die weiten Ebenen. Infolgedessen auch die Felder und Dörfer der Bewohner. Doch genau das macht die Region so besonders.

Auf dieser Schiffsreise besuchte ich Dörfer und seine Bewohner, die sich perfekt an den Wandel des Flusses angepasst haben. Dazu Tempel, Teeplantagen und eine Jutefabrik. Nach China ist Assam der größte Teeproduzent der Welt. Lesen Sie hierzu auch unseren Blog über die Geschichte des Tees. Schließlich wurde auch der Kaziranga Nationalpark besucht, um der tierischen Artenvielfalt näher zu kommen.

Exkursionen und Vorträge

Besonders schön ist, dass alle Ausflüge zuvor mittels einer kleinen Präsentation beschrieben und erklärt werden. Somit wird man optimal auf das zu erwartende Geschehen vorbereitet. Zudem lernt man die Do’s and Don’ts kennen. Was ich persönlich stets hilfreich in einem fremden Land finde, um die Kultur und die Traditionen zu verstehen.

Dabei wird großen Wert darauf gelegt, dass die Gäste Teil der Kultur und der Traditionen werden und nicht nur Zuschauer dessen sind. So kann man jeden Morgen z.B. an einer Yogastunde teilnehmen. Auch Zeremonien werden mit den Gästen und den Crew Mitgliedern gemeinsam vollzogen. Somit wird der Gast auf diese Weise mit eingebunden. Es wird gemeinsam gesungen, sich in traditionelle assamesiche Kleidung gekleidet, Opfer den Göttern dargebracht. Oder es werden kleine Schiffchen mit Öllampen und persönlichen Wünschen dem Brahmaputra übergeben, damit sie in Erfüllung gehen.

Genießen an Bord

Ebenso hat die Kulinarik an Bord ihre ganz besondere Note. Das Abendmenü besteht jeden Tag aus traditionellen Gerichten, die aus den unterschiedlichen Regionen Indiens stammen. Zudem wird jedes Mal als Vorspeise, Street Food serviert. Somit kommt man in den Genuss derselben, ohne es  auf den Straßen probieren zu müssen. Auf diese Weise lernt man die unterschiedlichen Geschmäcker und Gewürze der verschiedenen Regionen Indiens kennen. Denn die Gerichte und Würzungen variieren von Region zu Region.

Wer Indien einmal abseits der vollen und bekannten Touristenorte wie Delhi, Agra, Jaipur oder Mumbai erleben möchte, der ist hier in Assam und auf dem Brahmaputra genau richtig!

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Über den Autor: Elisabeth Niehs

Elisabeth Niehs
Elisabeth Niehs begeistert das Reisen und Kennenlernen fremder Kulturen. Deshalb absolvierte Sie einen Master in Nachhaltigem Tourismus. Das Entdecken, Näherbringen und der Erhalt der Natur, Tier- und Kulturwelt liegt ihr dabei sehr am Herzen.
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