Erlebnisreise durch den Süden Indiens
Chennai – Mammalapuram
Die Reise durch den Süden Indiens, begann für mich am Frankfurter Flughafen mit Oman Air. Zuerst ging es nach Maskat, Oman, und von da aus nach Chennai, Indien. Nach neun Stunden habe ich endlich mein Ziel erreicht. Ich war mir absolut unsicher, was mich in diesem Land erwartet. Indien ist gut neun Mal größer ist als Deutschland und hat eine Einwohnerzahl von 1,25 Milliarden. Bei Ankunft in Chennai wurden wir freundlich Empfangen und in unsere erste Unterkunft in Mammalapuram geleitet. Auf dem Weg dorthin konnte ich zum ersten Mal den großen kulturellen Unterschied erleben. Wie man es aus Erzählungen, Bildern und Medien kennt, herrscht auf den Straßen Indiens ein regelrechtes Chaos. Von den Einwohnern wird es allerdings hervorragend mit drängeln und hupen entwirrt. Und auf erstaunliche Weise funktioniert alles am Ende. Das rege Treiben wird von frei herumlaufenden Kühen und Ziegen noch zusätzlich unterstützt.
Im GRT Radisson Blu Temple Bay angekommen, werden wir mit Willkommensgetränken begrüßt und auf unsere Zimmer gebracht. Es sind geschmackvoll eingerichtete Charlets direkt am Meer. Der Abend wurde dann am Strand im Grill Restaurant, mit feinen indischen Grillspezialitäten ausgeklungen. Hierbei und zum Frühstück konnte ich zum ersten Mal indische Spezialitäten kosten. Sie haben mich wirklich umgehauen. Das traditionelle Frühstück ist eine warme Küche und bietet Geschmacksexplosionen par excellence.
Tanjore – Pollachi
Am Folgetag ging die Fahrt weiter nach Tanjore, nach Svatma. Während der Fahrt erfuhren wir viel spannendes über Indiens Kultur, z.B. über die Religion und Sprache. Empfangen wurden wir bei Ankunft mit traditionellem Segen und Jasminblüten. Hier erlebten wir traditionelle Tänze, besichtigten Paläste und Tempel. Wir wurden Zeuge einer Martial Arts Vorführung und von einem Veena Konzert. Die Veena ist ein traditionelles indisches Instrument, das einzigartige, wunderschöne Klänge erzeugt. Am Morgen ging es weitere fünf Stunden nach Pollachi ins Coco Lagoon. Die Unterkunft ist gesäumt von Kokospalmen. Sie liegt sozusagen mitten in einem Kokospalmenwald. In Pollachi lernten wir einheimische Spiele kennen, die Kinder auf der Straße spielen und wir durften uns direkt daran versuchen. Wir fuhren zudem ins Sethmumadal Tiger Reserve um Vögel zu beobachten. Es ist kaum vorstellbar, wie grün der Süden Indiens doch ist. Überall Felder, in denen Reis, Ingwer, Baumwolle oder Bananen angebaut werden. Außerdem findet man reichlich viele Kokospalmenwälder.
Dies ist der Kontrast zu den oft auch dreckigen, mit Müll gesäumten Straßen. Oder dem überfüllten Neu Delhi oder Mumbai. Nicht zu vergessen ist der Besuch auf einer indischen Farm. Hier kamen wir in Kontakt mit einer indischen Familie, die uns viel über das Leben im Land gezeigt hat. Der Besuch eines Wahrsagers verdeutlichte uns den indischen Glauben an Sternenkonstellationen und Spirituelles. Auch Hennamalerei ist ein wichtiger Bestandteil ihrer Kultur. Das traditionelle „Bananenblattgericht“ (Thali) war der krönende Abschluss des Tages. Ein einfaches Essen mit Reis, verschiedenen Chutneys, Currys und Brot (Naan oder Papadam), serviert auf einem Bananenblatt. Nach Besteck wird vergeblich gesucht. Es wird mit Händen gegessen und die Gewürzvielfalt mit allen fünf Sinnen genossen.
Die Hafenstadt Kochi
Weiter in Kochi besichtigten wir dann den berühmten Hafen. Hier wird noch auf alte Art und Weise gefischt. Das Bild der chinesischen Fischernetze prägt den Hafen. Außerdem kamen wir in den Genuss einer Tuk Tuk Fahrt. Bei Ankunft in Kollam, im Fragrant Nature Resort, wurde uns gezeigt, wie Seile aus Kokosnüssen hergestellt werden. Außerdem besichtigten wir eine Weberei und erfuhren wie Saris hergestellt werden. Danach machten wir einen kleinen Abstecher in einen Toddy Shop. An diesem Ort gibt es südindische Speisen und Getränke. Toddy ist ein spezielles Getränk, das aus gegorenem Kokosnusssaft besteht und wie ein ganz frischer Wein schmeckt. Einfach unvergleichlich. Muss man in Indien unbedingt probiert haben.
Früh am Morgen fuhren wir dann nach Kaliel Village ins Anantya Resort. Diese Anlage liegt mitten in einem Gummibaumwald. Das Resort war für mich der schönste Ort der Reise. Jede Unterkunft bestand aus einem eigenen kleinen Haus mit Garten und Teich. Hier lernten wir wie Kautschuk geerntet wird, waren Zeuge einer spirituellen Zeremonie und erlebten den schönsten Sonnenaufgang, den ich persönlich je gesehen habe. Um vier Uhr in der Früh fanden wir uns an dem Ort ein, wo sich der Indische Ozean, das Arabische und Bengalische Meer vereinen. Ein unvergessliches Erlebnis. In Kaliel Village kamen wir ferner in den Genuss eines Kani Dinners. Die Kani sind ein alter indischer Stamm und das Dinner bestand aus traditionellen Kani Speisen.
Marari
Unsere letzte Unterkunft verbrachten wir in Marari, im Carnoustie. Diese Unterkunft bietet Luxus pur, in allen Punkten. Unterkunft, Essen, Unterhaltung und Entspannung. Wir unternahmen einen Ausflug mit dem hauseigenen Hausboot und durften einer Kathakali Vorführung beiwohnen. Dies ist ein indischer Ausdruckstanz, der das Publikum mit einbezieht und für seine auffällige Kostümierung bekannt ist. Am nächsten Morgen trat ich schließlich von Kochi aus die Heimreise zurück nach Deutschland an.
Nach 10 Tagen war meine Indien Reise somit auch leider schon vorbei. Auch wenn ich in der Monsunzeit (Juli/ August) unterwegs war, hat es zu unserem Glück nur ein einziges Mal geregnet. Das Fazit der Reise ist, es war eine Reise, die viele “erste Male” umfasst. Dieses Land ist einfach ein Muss. Der Süden Indiens hat mich fasziniert. Ich habe mich sofort in Land und Leute verliebt. Ich lernte hier auch beide Seiten kennen, den Luxus und das normale Leben. Es ist absolut nicht mit unserem zu vergleichen. Die Einwohner leben in sehr ärmlichen Verhältnissen, dennoch sehen sie sehr glücklich und zufrieden mit ihrem Leben aus. Womöglich weil es das einzige ist was sie kennen. Dennoch machen sie das Beste daraus und sind überdies sehr höflich und gastfreundlich.
Fazit der Reise durch den Süden Indiens
Die Reise bot kulturelle Eindrücke, die einen Einblick in die Historie des Landes zeigte und die der Gegenwart. Die Unterkünfte boten alles was die Kultur Indiens zu bieten hat. Kulinarische Spezialitäten, spirituelle Aktivitäten, wie Yoga und Meditation, die ein großer Bestandteil des Landes sind. Zudem Ausflüge zu Tempeln und Palästen. Auch Ayurveda Anwendungen werden praktiziert und bieten reichlich Entspannung. Das indische Essen ist aufwändig und bietet Geschmacksexplosionen, die man hierzulande in Restaurants nur erahnen kann. Das Land ist für jeden ein Erlebnis, der auf All Inklusive Resorts verzichten kann, offen für Neues ist und sich auf die Kultur und ihre Sitten einlassen kann.
Text & Fotos: Elisabeth Klemens
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